10. Februar 2021 | DSGVO Strafen

Grindr: 10 Millionen Euro DSGVO-Strafe gegen Dating-App

Sensible Daten und illegale Datenweitergabe sind zwei Begriffe, die sich wohl kaum miteinander vereinbaren lassen. Das muss nun auch die Dating-App Grindr in Norwegen lernen, die einer DSGVO-Strafe von rund 10 Millionen Euro entgegenzusehen hat. Wie genau es zu dieser enorm hohen Summe kommt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Fall Gringr

Die Dating-App Grindr, die sich auf Vermittlung von Dates für nicht-hetero Männer spezialisiert hat, muss in Norwegen einer DSGVO-Strafe von 100 Mio.  norwegischen Kronen – umgerechnet rund 10 Mio. Euro – entgegensehen. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, personenbezogene Nutzerdaten wie Standort- und Profildaten ohne jegliche rechtliche Grundlage zu Marketingzwecken an mehrere Drittparteien weitergegeben zu haben. Besonders heikel ist noch zu ergänzen, dass die bloße Tatsache, dass Personen auf Grindr registriert sind, Auskunft über sensible Daten gibt – nämlich über die sexuelle Orientierung der registrierten Männer. Informationen darüber sind besonders schützenswert, was den Verstoß gegen die DSGVO weiters verschärft.

Wie kommt es zu einer so hohen Strafe für Gringr?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten, nach denen DSGVO-Bußgelder berechnet werden. Bei „kleineren“ Verstößen liegt der Betrag bei höchstens 10 Mio. Euro oder 2 % des Jahresumsatzes während die Höchststrafe bei den schweren Verstößen bei 20 Mio. Euro oder 4 % des Jahresumsatzes liegt – hierbei wird stets der höhere Betrag herangezogen.

In diesem Fall wurde das höhere Strafmaß gewählt, da es sich um eine ungesetzmäßige Weitergabe sensibler Daten handelte. Bei einem Jahresumsatz des Konzerns von rund 100 Mio. Euro würden die 4 % demnach 4 Mio. Euro betragen. Die Datenschutzbehörde hat sich hierbei auf den Höchstrahmen von bis zu 20 Mio. Euro berufen und die Strafe auf 10 Mio. Euro festgelegt.

Wie Sie also sehen können, erlaubt die DSGVO enorme Strafen aufgrund von Datenschutzverletzungen.

Unsere Praxistipps

  • Lassen Sie es nicht darauf ankommen, investieren Sie lieber ein bisschen mehr in Ihren Datenschutz, als umgekehrt ein Vielfaches davon in eine Strafzahlung zu stecken.
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