Die Welt des Datenschutzes ist in Aufruhr, und zwei Tech-Giganten stehen im Rampenlicht. Google und TikTok wurden mit Rekordstrafen belegt, die so manche bisherigen Bußgelder in den Schatten stellen. Lassen Sie uns einen Blick auf die Hintergründe und die Bedeutung dieser Entscheidungen werfen.
Rekordstrafe 1: Google – Versteckte Standortverfolgung
Bußgeld: 86.672.879 EUR
Land: USA
Haben Sie sich jemals gefragt, wie Ihre Standortdaten von Unternehmen genutzt werden, selbst wenn Sie die Standortverfolgung deaktiviert haben? Google sah sich mit dieser Frage konfrontiert und musste nun erneut erhebliche finanzielle Mittel in Höhe von rund 86,7 Mio. Euro an Strafe abdrücken. Ja auch in den USA gibt es den Datenschutz!
Wiederholungstäter
2022 hat Google bereits 379,4 Mio. Euro in einem Vergleich mit über 40 US-Bundesstaaten bezahlt. Dieses Mal geht es um den Bundesstaat Kalifornien und die unerwünschte Standortverfolgung.
Zurück im Jahr 2018 beschuldigten Journalisten Google, den Standort von Benutzern aufzuzeichnen, obwohl diese die Standortverfolgung deaktiviert hatten. Nach langwierigen Untersuchungen kam der Generalstaatsanwalt zu dem Schluss, dass Google Benutzer getäuscht hat, indem persönliche Daten ohne Einwilligung für Profiling-Zwecke gesammelt und verwendet wurden. Bis 2019 war die Standortverfolgung sogar automatisch aktiviert, wenn man die Standard-Web- und Appaktivitäten von Google nutzte. Für personalisierte Werbung analysierte Google Bewegungsmuster. Die Verletzung des kalifornischen Verbraucherschutzgesetzes wurde aus kommerziellen Gründen begangen.
Verpflichtung zu mehr Datenschutz und Transparenz
Obwohl Google kein Fehlverhalten zugibt, hat das Unternehmen einer Reihe von Auflagen zugestimmt. Dazu gehört eine größere Transparenz bezüglich der Standortverfolgung und der allgemeinen Verarbeitung personenbezogener Daten. Die Botschaft ist klar: Datenschutz und Transparenz sind wichtiger denn je. Auch in den USA.
Rekordstrafe 2: Tik Tok – Mangelnder Datenschutz für minderjährige Nutzer
Bußgeld: 345.000.000 EUR
Land: Irland
Das beliebte Videoportal TikTok hat tief in die Tasche gegriffen und eine saftige Strafe von 345 Millionen Euro aufgebrummt bekommen. Der Grund? Eine Untersuchung zur Datenverarbeitung von Minderjährigen, die von der irischen Datenschutzbehörde durchgeführt wurde.
Untersuchung zur Datenverarbeitung von Minderjährigen
Besonders ins Visier genommen wurden Einstellungen, die vor drei Jahren in Kraft waren. Zum Beispiel konnten Beiträge von 13- bis 17-Jährigen standardmäßig von jedem gesehen werden, und die Kommentarfunktion war für alle zugänglich. Zusätzlich zur Geldbuße wurde TikTok aufgefordert, seine Datenverarbeitung innerhalb von drei Monaten der DSGVO anzupassen.
Bei schwerwiegenden Verstößen zeigen Datenschutzbehörden keine Gnade: Oder hat jemand etwa die Rekordstrafe von 1,2 Milliarden Euro, die Meta (ehemals Facebook) im Mai auferlegt wurde, vergessen?
Project Clover: TikTok kämpft um Vertrauen
Wie ernst das Thema Datenschutz genommen wird, beweisen auch die EU-Kommission und mehrere europäische Regierungen, die die Nutzung der TikTok-App auf Diensthandys ihrer Mitarbeiter verboten haben. TikTok kontert mit „Project Clover“, um das Vertrauen in Europa zurückzugewinnen. Dabei sollen der Zugriff auf persönliche Daten europäischer Nutzer strikt geregelt und transparent gemacht werden, indem es europäische Nutzerdaten in neue Rechenzentren verlagert und strenge Regeln für Datenschutz einführt.
MeineBerater-Tipp
Der Umgang mit Daten von Minderjährigen ist besonders heikel. Wenn Ihr Unternehmen mit solchen Daten arbeitet, stellen Sie sicher, dass Sie robuste Altersverifikationsmechanismen implementieren. Dies ist entscheidend, um sicherzustellen, dass minderjährige Nutzer angemessen geschützt werden. Erfüllen Sie die hohen rechtliche Anforderungen um Datenschutzverstöße und Strafen zu vermeiden.
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